7. Mai 2025

Barrierefreiheit als Wettbewerbsvorteil: Warum Agenturen Barrierefreiheit nicht vernachlässigen sollten

Die Enter Tast einer schwarzen Tastatur. Darauf steht gelb das Wort barrierefrei.

Digitale Barrierefreiheit wird oft mit gesetzlichen Pflichten oder öffentlichem Sektor assoziiert, dabei liegt gerade für Agenturen enormes Potenzial darin, sich mit barrierefreien Lösungen zukunftsfähig aufzustellen.

Denn wer Websites und digitale Produkte barrierefrei gestaltet, spricht eine größere Zielgruppe an, verbessert die Nutzungsfreundlichkeit und verschafft sich damit einen klaren Wettbewerbsvorteil. Trotzdem bleibt das Thema in vielen Agenturen ein Randthema und das häufig aus Mangel an Wissen oder der falschen Annahme, dass Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis stehen.

In diesem Beitrag zeigen wir, warum Barrierefreiheit ein strategisches Plus ist und wie Agenturen mit gezieltem Know-how echten Mehrwert für ihre Kundinnen und Kunden schaffen können.


Warum Barrierefreiheit für Agenturen ein strategischer Vorteil ist

Barrierefreiheit ist viel mehr als eine gesetzliche Anforderung: sie ist ein echter Mehrwert, den Agenturen aktiv für ihre Kund:innen nutzbar machen können. Wer Barrierefreiheit kompetent anbietet, zeigt nicht nur Verantwortungsbewusstsein, sondern positioniert sich als zukunftsorientierter Partner. Denn: Immer mehr Unternehmen müssen digitale Barrierefreiheit umsetzen, sei es aus gesetzlichen Gründen, um neue Zielgruppen zu erreichen oder um ihrem eigenen Anspruch an Inklusion gerecht zu werden.

Agenturen, die über entsprechendes Know-how verfügen oder mit erfahrenen Expert:innen zusammenarbeiten, bieten ihren Kund:innen mehr als reine Umsetzung. Sie liefern Orientierung, Sicherheit und Qualität und erschließen damit ein Geschäftsfeld, das immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Barrierefreiheit wirkt sich positiv auf Sichtbarkeit, Markenimage und Nutzerfreundlichkeit aus und genau hier liegt der strategische Vorteil: Agenturen, die barrierefreie Lösungen in ihr Leistungsportfolio integrieren, erweitern nicht nur ihre Kompetenz, sondern auch ihre Relevanz am Markt.

Herausforderungen und Fehleinschätzungen

Viele Agenturen schrecken vor Barrierefreiheit zurück, weil sie glauben, dass die Kooperationen mit Expert:innen oder die Umsetzung von Ausbildungen für das eigene Team zu teuer sei, die Nachfrage von Kund:innen nach barrierefreien Lösungen gering sei oder dass es sich lediglich um eine gesetzliche Verpflichtung handelt, die keine wirtschaftlichen Vorteile bringt.

Doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache: In der EU leben über 80 Millionen Menschen mit Behinderungen, in der DACH-Region sind es mehr als 12 Millionen, Tendenz steigend. Dazu kommen ältere Menschen und Nutzer:innen mit vorübergehenden Einschränkungen, die zusätzlich von barrierefreien digitalen Angeboten profitieren. Aufgrund der alternden Bevölkerung werden Zahlen der Menschen mit Behinderungen in der EU voraussichtlich weiterhin steigen. Eine große und wachsende zusätzliche Zielgruppe also.

Marktpotenzial und wirtschaftliche Vorteile durch Barrierefreiheit

Die Vernachlässigung von Barrierefreiheit durch Agenturen, die sich zukunftsorientiert aufstellen möchten, kann fatal sein. Unternehmen, die barrierefreie Websites anbieten, können bis zu 20–30 % mehr potenzielle Kunden erreichen als ihre Mitbewerber. Große Konzerne wie Apple und Microsoft haben längst erkannt, dass barrierefreie Designs ein Qualitätsmerkmal sind, das Kundenbindung und Markentreue stärkt. Auch für kleinere Agenturen lohnt es sich, ihr Wissen auszubauen und sich mit barrierefreien Lösungen einen Namen zu machen.

Denn die Vorteile für Kund:innen sind klar: Eine barrierefreie Website verbessert die Usability für alle Nutzenden. Eine klare Struktur, intuitive Navigation und optimierte Kontraste sind nicht nur für Menschen mit Behinderungen vorteilhaft, sondern erleichtern die Nutzung für alle Besuchenden einer Website. Zudem profitieren barrierefreie Seiten von besseren Suchmaschinen-Rankings, da diese eine saubere, semantische Struktur und gute Nutzerführung belohnen.

Ein weiteres Argument für Barrierefreiheit ist die rechtliche Sicherheit. Die EU-Richtlinie über die Barrierefreiheit von Websites und mobilen Anwendungen betrifft zunehmend auch private Unternehmen.

Kurz gesagt: Agenturen, die Barrierefreiheit integriert punkten bei potentiellen Kund:innen, denn diese schätzen es, wenn Agenturen sie proaktiv über gesetzliche Anforderungen informieren und Lösungen anbieten sowohl rechtlich als auch wirtschaftlich sinnvoll sind und Mehrwert schaffen.

Praxisnahe Strategien für Agenturen

Barrierefreiheit sollte also nicht als zusätzlicher Aufwand, sondern als fester Qualitätsstandard betrachtet werden. Agenturen profitieren davon, interne Guidelines zu entwickeln und Schulungen durchzuführen, um das Thema frühzeitig in Projekte einzubinden. Dies spart langfristig Ressourcen und stellt sicher, dass Barrierefreiheit nicht als nachträgliche Korrektur, sondern als integraler Bestandteil des Designs umgesetzt wird. Eine strategische Verankerung in den Agenturprozessen hilft dabei, Barrierefreiheit von Anfang an mitzudenken und effizient umzusetzen.

Dabei müssen sich Agenturen nicht allein auf den Weg machen. Expert*innen für digitale Barrierefreiheit können wertvolle Partner sein – sei es in Form von gezielter Beratung, Audits, Schulungen oder als Teil des Projektteams.

Agenturen wissen: Ein starkes Netzwerk aus Expert:innen ermöglicht es, Kund:innen maßgeschneiderte Lösungen anzubieten und sich als kompetenter Partner zu positionieren.

Fazit: Wettbewerbsvorteil durch digitale Inklusion

Barrierefreiheit ist kein „Nice-to-have“, sondern ein handfester Wettbewerbsvorteil für Agenturen. Sie hilft, neue Zielgruppen zu erschließen, stärkt das Markenimage und verbessert die Usability für alle Nutzenden. Zudem sorgt sie für rechtliche Sicherheit und reduziert spätere Anpassungskosten.

Agenturen, die Barrierefreiheit proaktiv in ihre Projekte integrieren, positionieren sich als innovative und zukunftsfähige Partner. Wer frühzeitig handelt, sichert sich nicht nur einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz, sondern trägt auch aktiv zu einer inklusiveren digitalen Welt bei.