Im Zeitalter digitaler Lösungen ist Barrierefreiheit kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Viele Unternehmen fragen sich, warum die Umsetzung barrierefreier Websites mit höheren Kosten verbunden ist als konventionelle Webprojekte. Diese Unsicherheit führt oft dazu, dass Barrierefreiheit als optional betrachtet wird. Doch das ist ein Trugschluss.
In diesem Beitrag erklären wir die Gründe für den höheren Aufwand und zeigen auf, warum sich die Investition langfristig auszahlt.
Warum barrierefreie Websites eine Investition sind
Höherer Entwicklungsaufwand
Die Erstellung einer barrierefreien Website benötigt zusätzliche Zeit und spezifisches Fachwissen. Bereits in der Designphase müssen Farben, Kontraste und die allgemeine Benutzerfreundlichkeit konsequent nach WCAG-Kriterien (Web Content Accessibility Guidelines) gestaltet werden. Entwickler:innen müssen außerdem sicherstellen, dass alle Funktionen mit Tastatur und Screenreader bedienbar sind.
Sorgfältige Auswahl von Tools und Technologien
Die Verwendung von barrierefreien Themes, Plugins und Technologien ist unverzichtbar. Häufig müssen Standardlösungen manuell angepasst oder vollständig individuelle Lösungen entwickelt werden.
Umfangreiche Tests
Idealerweise erfolgen Tests zur digitalen Barrierefreiheit nicht nur automatisiert, sondern vor allem manuell. Dazu gehört das Testen mit Screenreadern, der Tastaturnavigation und speziellen Software-Tools. Dieser Überprüfungen sind zwar zeitintensiv, aber notwendig, um sicherzustellen, dass Anforderungen von Nutzergruppen mit unterschiedlichen Einschränkungen erfüllt sind.
Inhalte und Schulung
Auch der Website-Inhalte spielen bei digitaler Barrierefreiheit eine wichtige Rolle. Alternativtexte für Bilder, Untertitel für Videos und barrierefreie PDFs müssen erstellt werden. Außerdem ist es oft ratsam, Kundinnen und Kunden zu schulen, damit künftige Inhalte ebenfalls barrierefrei gestaltet werden können und die Website dauerhaft zukunftssicher bleibt.
Warum sich die Investition lohnt
Größerer Nutzungskreis
Barrierefreie Websites sprechen eine breitere Zielgruppe an, darunter Menschen mit Behinderungen, ältere Nutzer:innen und Personen mit vorübergehenden Einschränkungen. Dies erhöht die Reichweite und somit den Erfolg der Website erheblich.
Rechtliche Sicherheit
In vielen Ländern gelten gesetzliche Vorgaben für barrierefreie Websites, wie etwa die europäische Richtlinie für barrierefreie Websites oder die ADA in den USA. Unternehmen, die diese Regelungen ignorieren, riskieren teure Klagen und Imageverlust.
Verbesserte Nutzungserfahrung
Barrierefreie Websites sind intuitiver und benutzerfreundlicher, nicht nur für Menschen mit Behinderungen, sondern für alle Nutzer:innen. Dies führt zu höherer Zufriedenheit und besseren Conversion-Raten.
Suchmaschinenoptimierung (SEO)
Viele Aspekte der Barrierefreiheit, wie etwa semantisches HTML oder Alternativtexte, verbessern zugleich die Auffindbarkeit der Website in Suchmaschinen. Dies sorgt für erhöhten organischen Traffic und mehr potenzielle Kund:innen.
Langfristige Ersparnis
Eine von Beginn an barrierefreie Website spart langfristig Kosten. Denn nachträgliche Anpassungen wegen gesetzlicher Abmahnungen oder Nutzer:innenbeschwerden sind aufgrund der zeitlichen Dringlichkeit und ihrer Komplexität in den meisten Fällen weitaus teurer.
Fazit: Barrierefreiheit zahlt sich aus
Barrierefreie Websites sind eine strategische Investition in die Zukunft jedes Unternehmens. Sie bieten nicht nur Rechtssicherheit und Inklusion sondern verbessern zusätzlich die Nutzungserfahrung und die Sichtbarkeit in Suchmaschinen.
Obwohl die anfänglichen Kosten höher sind, überwiegen die langfristigen Vorteile deutlich. Unternehmen, die Barrierefreiheit frühzeitig ernst nehmen, profitieren von einem positiven Image, einer größeren Zielgruppe und einem daraus entstehenden Wettbewerbsvorteil.
Der Weg zur Barrierefreiheit mag herausfordernd erscheinen, doch er lohnt sich nachhaltig für alle Beteiligten.